Was ist berliner rieselfelder?

Berliner Rieselfelder

Die Berliner Rieselfelder waren ein System von künstlich angelegten Bewässerungsflächen um Berlin, das ab Mitte des 19. Jahrhunderts zur Abwasserreinigung genutzt wurde. Sie spielten eine bedeutende Rolle bei der Bekämpfung von Seuchen und der Verbesserung der Hygiene in der wachsenden Stadt.

Funktionsweise:

Das unbehandelte Abwasser wurde über ein Kanalsystem zu den Rieselfeldern geleitet. Dort versickerte es langsam durch den Boden. Während dieses Prozesses wurden organische Stoffe und Nährstoffe von Mikroorganismen abgebaut und teilweise von den Pflanzen aufgenommen, die auf den Feldern wuchsen. Das gereinigte Wasser versickerte schließlich ins Grundwasser.

Bedeutung und Auswirkungen:

  • Abwasserreinigung: Die Rieselfelder stellten eine frühe Form der biologischen Abwasserreinigung dar und trugen maßgeblich zur Reduzierung der Verschmutzung der Spree und Havel bei.
  • Seuchenbekämpfung: Durch die Entfernung von Krankheitserregern aus dem Abwasser halfen sie, die Ausbreitung von Seuchen wie Cholera und Typhus einzudämmen.
  • Landwirtschaft: Die Rieselfelder wurden auch zur landwirtschaftlichen Nutzung verwendet, indem man dort beispielsweise Gräser und Getreide anbaute.
  • Flächenbedarf: Der Betrieb der Rieselfelder erforderte eine sehr große Fläche, was im Zuge des Stadtwachstums zu Problemen führte.
  • Technologischer Wandel: Mit der Entwicklung moderner Kläranlagen verloren die Rieselfelder ab dem 20. Jahrhundert an Bedeutung.

Bestandteile und Standorte (Auswahl):

Heutige Situation:

Viele ehemalige Rieselfelder sind heute Naturschutzgebiete oder werden anderweitig genutzt. Sie bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren und erinnern an die frühe Geschichte der Abwasserreinigung in Berlin. Einige Bereiche sind als geschützte%20Landschaftsbestandteile ausgewiesen.

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